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27. Juni 2025
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Saskia Gottschalk

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Fachtexte

Booster für die Konjunktur, aber die Krux bleibt der Arbeitsmarkt

2 min Lesezeit
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Saskia Gottschalk, Sven von Wangenheim, Dr. Florian Schuster-Johnson

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Der Bundeshaushalt 2025 könnte zum Booster für die deutsche Konjunktur werden. Wir schätzen, dass die geplanten Infrastrukturinvestitionen, Verteidigungsausgaben und steuerlichen Erleichterungen für Unternehmen das Wirtschaftswachstum in diesem und im nächsten Jahr auf 0,5 bzw. 1,9 Prozent steigern könnten. Das mittelfristige Potenzial-wachstum im Jahr 2029 dagegen würde nur moderat auf 0,9 Prozent steigen. Den größ-ten Beitrag leisten die Infrastrukturinvestitionen des neuen Sondervermögens. Wir fol-gern daraus: Mehr öffentliche Investitionen helfen der Konjunktur. Soll jedoch das Poten-zialwachstum über die im Koalitionsvertrag ausgegebene Marke von einem Prozent stei-gen, sollte die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen, die mehr Frauen, Arbeitslose, Rentner und Zuwanderer in den Arbeitsmarkt bringen.

Warum haben wir dieses Papier geschrieben?

Im Bundeshaushalt 2025 steckt enormes wirtschaftliches Potenzial. Mit Infrastrukturinvestitionen, Verteidigungsausgaben und steuerlichen Investitionsanreizen will die Bundesregierung Wachstum anschieben. Doch welche Maßnahmen wirken wie – und wie nachhaltig sind sie? Uns interessiert insbesondere das Potenzialwachstum, also wie stark die deutsche Wirtschaft langfristig wachsen kann, wenn alle verfügbaren Ressourcen nachhaltig genutzt werden. Dieses Potenzial ist nicht nur entscheidend für Wohlstand und Jobs, sondern auch für die fiskalischen Spielräume im Rahmen der EU-Schuldenregeln. In unserem ersten „Growth Update“ zeigen wir: Öffentliche Investitionen helfen der Konjunktur sofort – aber für dauerhaft stärkeres Wachstum muss die Arbeitsmarktpolitik nachlegen.

Was haben wir gelernt?

Der Bundeshaushalt 2025 könnte das Wachstum kurzfristig kräftig anschieben – in 2026 auf fast zwei Prozent. Besonders die neuen Infrastrukturinvestitionen zeigen Wirkung: Sie treiben sowohl die Konjunktur als auch das Potenzialwachstum. Bis 2029 steigt letzteres jedoch nur moderat auf 0,9 Prozent – das Ziel von „über einem Prozent“ wird verfehlt. Der Grund: Es fehlen Maßnahmen, die mehr Menschen in Arbeit bringen. Die Investitionsanreize für Unternehmen wirken kurzfristig wenig, langfristig kaum. Und auch wenn die meisten Maßnahmen haushaltsschonend finanziert sind, zeigt sich: Nur nachhaltiges Wachstum schafft wirklich Spielräume. Unsere Empfehlung: Arbeitsmarktpolitik stärker in den Fokus rücken.

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