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11. Juli 2024
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Leonard Mühlenweg

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Fachtexte

Kritik an Lars Felds Schuldenbremse-Studie

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Leonard Mühlenweg, Patrick Kaczmarczyk, Lukas Hornung, Nils Kleimeier

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In der Debatte um die Schuldenbremse bildet sich zunehmend ein Konsens für eine Reform heraus. Zuletzt versuchten Feld et al. (2024) deshalb den häufig vorgetragenen Kritikpunkt zu entkräften, die Schuldenbremse behindere öffentliche Investitionen. Die verwendete Synthetic Control Method vergleicht dabei die tatsächliche Investitionstätigkeit Deutschlands mit einem synthetischen „Deutschland ohne Schuldenbremse“.

Dieser Beitrag zeigt methodische Probleme der Studie auf und begegnet einigen technischen Problemen mit einer Erweiterung der synthetischen Kontrollmethode.

Dieser Beitrag ist eine gekürzte Version unseres im Wirtschaftsdienst veröffentlichten gleichnamigen Artikels.

Warum haben wir das Papier geschrieben?

Die Studie von Feld et al. (2024) hat medial viel Aufmerksamkeit bekommen mit der Aussage, dass die Schuldenbremse keine Investitionsbremse sei. In unserer Auseinandersetzung mit der Studie haben wir allerdings festgestellt, dass diesem Ergebnis gravierende methodische Probleme zugrunde liegen. Diese haben wir in diesem Papier herausgearbeitet und zeigen zudem alternative Ergebnisse mit einer verfeinerten Methode, welche einigen methodischen Problemen der Studie begegnet.

Was haben wir gelernt?

Die von Feld et al. genutzte Synthetic Control Method ist so nicht anwendbar für eine Analyse der kausalen Wirkung der Schuldenbremse. Die Autoren versuchen Deutschland mit einem hypothetischen Deutschland ohne Schuldenbremse zu vergleichen. Im Endeffekt vergleichen sie Deutschland allerdings mit etwas, das Deutschland gar nicht mehr ähnlich ist und teilweise ein ähnliches Medikament bekommen hat. So lässt sich kein kausaler Effekt identifizieren. Darüberhinausgehend hat sich die fiskalpolitische Landschaft in den letzten Jahren grundlegend geändert und spätestens jetzt besteht ein größeres Risiko, dass die Schuldenbremse die öffentlichen Investitionen bremst und in Zukunft bremsen wird.

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