Sondergeldbrief: Ein Buch!
Es ist so weit: Philippas Buch „Gutes Geld“ erscheint am 27. September im Quadriga Verlag. Wer sich beeilt, kann noch Tickets zur Vorstellung und ein Exemplar mit Widmung bekommen.
Es fällt dieser Tage leicht zu wissen, gegen was man ist. Nur ‚dagegen’ zu sein reicht aber nicht. Demokratische Parteien gewinnen Wahlen und Vertrauen damit, dass sie glaubhaft erklären können, wieso die Welt mit ihnen eine bessere sein wird.
‚Besser‘ ist dabei gar nicht so schwer zu definieren wie es manche Erzählungen von der gespaltenen Gesellschaft suggerieren. So sind sich die allermeisten Menschen einig, dass alle die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde verdienen und wir nicht den Planeten zerstören oder uns von Diktatoren abhängig machen sollten. Für ein selbstbestimmtes Leben in Würde braucht es Grundvoraussetzungen wie Schulbildung, eine Gesundheitsversorgung, ein bezahlbares Dach über dem Kopf und die Chance, sich selbst materiell zu unterhalten, also einen guten Job zu haben.
Kann die Politik heute in Deutschland dafür sorgen, dass es besser wird? Mit dem aktuellen finanzpolitischen Rahmen ist das nicht klar. Bildung steht auf dem Wahlplakat, aber Schulbauprogramme werden verschoben, weil das Geld fehlt; und dass obwohl in Zeiten von Zuwanderung das Bildungssystem wichtiger denn je ist. Geld fehlt auch für die Verteidigung, für Straßen und Schienen, für die Dekarbonisierung der Wirtschaft, ja eigentlich überall wo man hinsieht (mehr dazu gibt es in der Aufzeichnung zum Webinar vom 9. September zur Vorstellung unserer neuen Studie zur Finanzierung der Modernisierung Deutschlands). Fehlt all den demokratischen Parteien in der Mitte das Rezept? Das wäre ein schlimmer Befund, Demokratiefreunden bliebe nichts anderes als der Abwehrkampf.
Zum Glück ist der Befund falsch. Ich habe das Buch „Gutes Geld“ geschrieben, um zu zeigen, dass die Parteien der Mitte das Versprechen von einem selbstbestimmten Leben in Würde einlösen können. Und zwar trotz des Klimawandels, außenpolitischer Herausforderungen und eines Kapitalismus, der weniger stabil ist als gedacht. Es sind nicht äußere Zwänge, sondern unsere Ideen zur Finanzpolitik, die einer besseren Welt im Weg stehen.
Um das freizulegen, nimmt Sie „Gutes Geld“ mit in die Geschichte der deutschen Finanzpolitik. Es geht um zufällige Kennzahlen, sich verselbstständigende Formelapparate, Politiktheater und eine Idee, die nie jemand hatte. Betrachtet man die Geschichte der deutschen Finanzpolitik, wird klar, dass es besser geht. Denn unsere Schuldenregeln sind nicht die wissenschaftlich fundierten Apparate, für die sie gehalten werden. Sie sind politische Antworten auf politische Probleme.
„Gutes Geld” zeigt, welche Implikationen dies für die Finanzpolitik hat, wo die Politik mehr Spielraum besitzt, als ihr bewusst ist, und wo die realen Grenzen liegen. Darauf aufbauend mache ich einen Vorschlag zur Neugestaltung der Finanzpolitik, der darauf abzielt, den Widerspruch zwischen nachhaltigen Finanzen und gesellschaftlichen Zielen aufzulösen.
Es gibt keine Politik, die eigentlich richtig ist, für die aber das Geld fehlt. Geld ist menschengemacht. Wir alle bestimmen, für was Geld da ist und was nicht. Deswegen ist Geld und Finanzpolitik ein Thema, das alle angeht, nicht nur Experten. Ich habe daher versucht, das Buch möglichst zugänglich zu schreiben. Wo das nicht gelungen ist, schicken Sie mir eine Wutmail oder überblättern das Kapitel. Dank Tim Brackmanns Zeichnungen (Der Schuldenbremsenapparat) mangelt es zumindest nicht an visueller Unterhaltung.
Wer das Buch gerne mit Widmung hätte, kann es bis zum 15. September beim Autorenshop bestellen. Die Ministerialversion im Schutzumschlag für einen sicheren Transport in der Umlaufmappe gibt es auf Anfrage, ebenso wie die schuldenbremsenneutrale Vorfinanzierung bei akuten Haushaltsengpässen.
Die Buchvorstellung findet am 25. September in der taz Kantine in Berlin statt. Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Micky Beisenherz, der es vermag in fünf Podcastminuten bessere Fragen zur Schuldenbremse zu stellen als mancher Politiker in stundenlangen Sachverständigenanhörungen. Tickets gibt es hier (lieber bald kaufen, es sind nicht so viele).
Veranstaltungen an weiteren Orten (inklusive München) sind in Planung. Auch wenn nicht mehr viel Platz im Kalender ist, schickt Anfragen gerne an office@dezernatzukunft.org – wir versuchen unser Bestes.
Nun hoffe ich, dass all die Seiten zwischen den Buchdeckeln nicht nur Kopfzerbrechen sondern auch ein bisschen Freude bereiten und freue mich auf die Diskussionen mit Ihnen und Euch!
Der Geldbrief ist unser Newsletter zu aktuellen Fragen der Wirtschafts- Fiskal- und Geldpolitik. Über Feedback und Anregungen freuen wir uns. Zusendung an philippa.sigl-gloeckner[at]dezernatzukunft.org
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