Image
28. Februar 2025
 / 

Florian Schuster-Johnson

 / 
 / 
Fachtexte

Finanzpolitische Vorschläge für die 21. Legislaturperiode

2 min Lesezeit
[wp_dark_mode_switch style="3"]

Dr. Florian Schuster-Johnson

Download PDF

In der kommenden Legislaturperiode entsteht im Bundeshaushalt eine jährliche Finanzierungslücke von mindestens 120 Mrd. Euro, zumindest dann, wenn man die Bedarfe in Infrastruktur, Dekarbonisierung und Verteidigung ernst nimmt. Um Deutschland zu modernisieren, empfiehlt das Papier eine grundlegende Reform der Schuldenbremse und die Übernahme der EU-Fiskalregeln ins deutsche Recht. Kurzfristig könnten Notlagenklausel, Finanztransaktionen und eine angepasste Konjunkturkomponente genutzt werden, um wichtige Investitionen bereits jetzt zu ermöglichen. Darüber hinaus schafft eine gezielte Steuerreform – etwa durch Anhebung des Grundfreibetrags, Abflachung der Progressionszone und einer leicht erhöhten Spitzensteuer – finanzielle Spielräume und entlastet niedrige und mittlere Einkommen. Auch eine Reform der Erbschaftssteuer und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer sind mögliche Bereiche, um Einnahmen zu erhöhen und Vermögensungleichheit zu mindern.

Zentrales Ziel ist es, die anstehenden Transformationsvorhaben – insbesondere im Bereich Klimaschutz, Energieinfrastruktur und soziale Daseinsvorsorge stärker durch Kredite zu finanzieren. Investitionsprämien sind zeilgerichteter als Unternehmenssteuersenkungen. Staatliche Beteiligungen an Strom- und Wärmenetzen sind sinnvoll, um Investitionshemmnisse abzubauen und die Energiewende bezahlbar zu halten. Eine stärker einkommensabhängige Gebäudeförderung soll zudem sicherstellen, dass auch private Haushalte in der Lage sind, den klimapolitisch erforderlichen Modernisierungsschub mitzutragen. Durch diese Maßnahmen können Wachstum, soziale Gerechtigkeit und ökologische Transformation gelingen. 

Warum haben wir dieses Papier geschrieben?

Wir haben dieses Papier geschrieben, weil in der kommenden Legislaturperiode absehbar viele Milliarden im Bundeshaushalt fehlen und diese Lücke nicht allein durch Einsparungen geschlossen werden kann. Stattdessen schlägt das Papier vor, produktive Ausgaben für Infrastruktur, Dekarbonisierung und Verteidigung auch kreditfinanziert zu ermöglichen und die numerischen Grenzen der Schuldenbremse durch eine Übernahme der EU-Fiskalregeln in deutsches Recht zu ersetzen. So soll sichergestellt werden, dass  wichtige Zukunftsinvestitionen nicht unterbleiben. Um die Investitionsschwäche zu überwinden, werden zudem gezielte steuerliche Maßnahmen, Investitionsprämien und eine Reform der Erbschafts- sowie Vermögenssteuer empfohlen.

Was haben wir gelernt?

Deutschland braucht eine finanzpolitische Neuausrichtung, um wichtige Investitionen in Klimaschutz, Infrastruktur und Verteidigung zu ermöglichen. Dazu ist eine grundlegende Reform der Schuldenbremse nötig. Steuerreformen können Spielräume schaffen, etwa bei Einkommen-, Erbschafts- und Vermögenssteuer.

Zukunftsprojekte sollten stärker durch Kredite finanziert werden können. Staatliche Investitionsprämien wirken besser als pauschale Unternehmenssteuersenkungen. Öffentliche Beteiligungen an Energieinfrastrukturen helfen, Kosten der Energiewende zu begrenzen. Zudem braucht es eine soziale und auf Emissionssenkung fokussierte Gebäudeförderung, damit auch private Haushalte den Weg zur Klimaneutralität mitgehen können.

Um über unsere weiteren Veröffentlichungen auf dem Laufenden zu bleiben, abonniert gerne unseren Newsletter.

Hat dir der Artikel gefallen?

Show some love mit einer Spende
oder folge uns auf Twitter

Teile unsere Inhalte

Ähnliche Artikel aus unserem Archiv