
Eckpunkte für die Finanzierung eines zukunftsfähigen Verkehrssystems
Dr. Vera Huwe, Dr. Carl-Friedrich Elmer, Philipp Kosok
Für ein zukunftsfähiges Verkehrssystem ermittelt diese Studie einen öffentlichen Investitionsbedarf von mindestens 390 Milliarden Euro bis 2030 und 435 Milliarden Euro für die Folgejahre bis 2035. Dieser Bedarf entfällt überwiegend auf den Bund; ein relevanter Anteil ist unter aktuellen Finanzierungszusagen noch nicht verlässlich finanziert. Neue bzw. ausgeweitete Finanzquellen sind nötig, um die Bedarfe zu decken. Die Studie beschreibt fünf Finanzierungsoptionen (Steuern, staatliche Kreditaufnahme, Nutzungsgebühren, privates Kapital und im ÖPNV Beiträge für Nutznießende), ihre Vor- und Nachteile sowie Zielkonflikte und skizziert eine beispielhafte Finanzierungslösung.
Die Studie wurde begleitet vom Sachverständigenrat für die Finanzierung eines zukunftsfähigen Verkehrssystems. Der Rat unterstreicht, dass Auswahl und Gewichtung der Finanzquellen eine drängende politische Aufgabe ist und gibt acht konkrete Empfehlungen ab.
Warum haben wir dieses Papier geschrieben?
Das Verkehrssystem steht vor großen Herausforderungen: marode Brücken und Gleise, ein schleppender ÖPNV-Ausbau und drohende Rückschritte beim Hochlauf der Elektromobilität. Wir wollten zusammen mit Agora Verkehrswende wissen: Wie viel kostet ein zukunftsfähiges Verkehrssystem und wie lässt es sich finanzieren? In unserer Studie geben wir einen Überblick über die öffentlichen Finanzbedarfe der drei aus unserer Sicht zentralen Bereiche: Modernisierung der bundeseigenen Verkehrsinfrastrukturen, Ausbau des ÖPNV und eine Transformationsförderung für die Automobilwirtschaft. Im zweiten Schritt beschreiben wir erstmals umfassend, welche Finanzierungsoptionen möglich sind und welche Vor- und Nachteile diese haben.
Die Studie enthält außerdem die Empfehlungen des Sachverständigenrat für die Finanzierung eines zukunftsfähigen Verkehrssystems, mit dem wir die Finanzierungsfrage aus verschiedenen Perspektiven erörtert haben.
Was haben wir gelernt?
Auf dem Weg zu einem modernen Verkehrssystem muss viel Geld ausgegeben werden. Gleichzeitig brechen die Energiesteuereinnahmen weg und im Bundeshaushalt klafft ab 2027 eine deutliche Lücke. Klar ist: Wir brauchen neue oder ausgeweitete Finanzierungsquellen. Es gibt zwar viele Optionen, doch keine davon ist leicht umzusetzen. Jede bringt eigene Grenzen oder Zielkonflikte mit sich. Deshalb braucht es jetzt politische Entscheidungen, die diese schwierigen Abwägungen offen angehen.
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